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Innehalten - wie geht das und was bringts?

Im letzten Blog über die Auszeit vom Alltag habe ich erwähnt, wie wichtig das Innehalten für mich geworden ist. Nun möchte ich Dir zeigen, wie Du das selber ganz konkret anwenden und nutzen kannst und was es Dir bringt.

Innehalten könnte man vielleicht auch als altmodisches, deutsches Wort für Meditation bezeichnen. Sowohl Innehalten wie auch Mediation können auf vielfältige Arten verstanden werden. Bei Meditation denken viele gleich an ein langes, regungsloses Verharren im Lotussitz. Dabei muss Meditation (oder Innehalten) weder lang andauern noch im Lotussitz stattfinden.Lass mich Dir erklären, wie ich die beiden Begriffe verstehe.


Schauen wir uns zuerst das Wort "Innehalten" an, es heisst eigentlich nichts Anderes als mit seinem Tun für kürzere Zeit aufzuhören und zu verharren, etwas zu unterbrechen, eine Pause zu machen.


Innehalten kann ganz kurz sein, Sekunden oder auch mehrere Minuten. Je häufiger Du es übst, umso schneller kannst Du davon profitieren. Ja, das Innehalten will geübt sein, wie alles andere auch. Schliesslich konntest Du auch nicht von jetzt auf gleich Radfahren, oder? Wenn Du das Innehalten regelmässig in Deinen Alltag einbaust, wie so kleine Kaffeepausen, dann wird es zur Routine und du wirst es nicht mehr missen wollen, weil es Dir so viel bringen kann.


Was bringt's?

Meditation oder Innehalten verändert die Reizverarbeitung im Nervensystem. In der Folge reagieren wir nicht mehr sofort auf eine Stresssituation oder negative Emotionen. Stattdessen lassen wir das Leben, inklusive all unserer Gedanken und Gefühle für einen Moment einfach still sein.


Es gibt zahllose Studien, die zeigen, dass regelmäßiges Meditieren unter anderem hilft, Stress zu reduzieren, das Immunsystem stärkt, die Schlafqualität verbessert, die Zellalterung verlangsamt, die Schmerzempfindlichkeit reduziert und insgesamt die Aufmerksamkeit verbessert.


Wie mache ich das genau?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten zu Meditieren und deine Aufmerksamkeit zu lenken.


Hier eine einfache Kurzaneitung:


Nimm Dir hin und wieder im Laufe des Tages kurz Zeit (3-10 Minuten).

Nimm eine entspannte Haltung ein, sitzend, liegend oder auch stehend.

Wenn Du magst, kannst Du die Augen schliessen oder entspannt in die Weite schauen.

Lass deinen Atem ganz ruhig fliessen.

Spür den Kontakt zum Boden, zur Unterlage, zur Lehne. Wie ist Dein Körper mit der Umgebung verbunden. Wie stark spürst du den Kontakt, die Verbindung? Eher leicht oder ist es ein starker Druck?

Bring die Konzentration zurück auf Deine Atmung, werde Dir Deines Rhythums bewusst.

Stell Dir vor, mit jeder Ausatmung kannst Du noch etwas Spannung im Körper loslassen, Belstungen des Alltags ausatmen, Druck rausatmen.

Atmen und loslassen.

Erlaube Dir einen Moment lang gar nichts tun zu müssen, nichts leisten zu müssen, nichts ändern zu müssen.

Den Atem wahrnehmen, Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft loslassen - wegatmen.

Lös dich von der Vorstellung das irgend etwas gerade anders sein sollte.

Nimm an was gerade da ist, Empfindungen, Gedanken, Gefühle; akzeptieren.

Es ist gut so wie es ist.

Hier sein, merken wie Du atmest, wie Du in einem Augenblick des Innehaltens bist.

Atmen, hier sein, nichts tun müssen...

Bleib so lange in der Achtsamkeit auf Deinem Atem oder deinem Körper, wie es Dir gerade gut tut.

Komm dann langsam mit Deiner Aufmerksamkeit wieder ins Aussen, in Kontakt mit Deiner Umgebung, in den Raum in, den Tag, in Deine Aktivität.

Und geniesse Deine neue, frische Energie und Konzentration.


Einen Moment in die Stille zu gehen, schwere und belastende Gedanken und Gefühle bewusst loszulassen, indem ich mich auf meinen Körper, und meine Atmung konzentriere, Sorgen aus der Vergangenheit und Ängste betreffend der Zukunft loslassen; das ist alles.


Am Anfang ist es für viele sehr schwierig ohne Anleitung zu Meditieren. Du kannst Dir den obigen Text als Starthilfe auch auf Dein Sprachmemo aufnehmen und Dich so selber anleiten. Natürlich findest Du auch ganz viele geführte Meditationen zu diversen Themen im Netz.


Die Essenz

Durch die Konzentration auf den Körper und seine Emfindungen oder die Vorgänge im Körper wie z.B. die Atmung, ist es unmöglich sich mit der Vergangenheit oder der Zukunft zu beschäftigen. Das bringt ruhe ins Gehirn. Durch die fokussierte Konzentraiton verändern sich die Hirnströme nachweislich (Gammawellen), was zu einer Entspannung des gesamten Systems führt. Der Parasympatikus wird aktiviert, der Sympatikus wird herunterreguliert. Wer regelmässig innehält oder meditiert, kann seine Hirnströme langfristig verändern und wird gesamthaft ruhiger und entspannter und kann anders mit Stress umgehen; das Wesentliche unterscheiden und sich auf das was wirklich wichtig ist konzentrieren, ohne aus Bagatellen ein unnötiges Drama zu machen.


Ich hoffe Du kannst aus diesem Blog viel mitnehmen für Deine Entspanntheit.


In diesem Sinne " keep calm and carry on"

Claudia





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