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AutorenbildClaudia @ Cuore Training

Vom Lebensflow ins Anker auswerfen - ein September voller Lektionen

Der September scheint für mich nicht der beste Monat gewesen zu sein.

Hier kommen die Fakten:


Es begann damit, dass meine Enkelin Luisa einen viralen Infekt bekam. Ich dachte mir nichts dabei, schließlich habe ich ein starkes Immunsystem. Also habe ich sie gehütet. Doch entgegen meiner Erwartung wurde ich auch krank und erwischte eine Grippe, die mich zwang, zu Hause zu bleiben und einige Unterrichtsstunden in Sissach abzusagen.


Als ich mich dann einigermaßen erholt hatte, freute ich mich auf das Yogafestival am Bodensee. Ich war mit meiner besten Freundin angereist, und wir waren am Freitagmorgen etwas spät dran – nur noch zehn Minuten bis zur ersten Vinyasayogastunde. Als wir an der Kasse standen, bemerkten wir beide, dass wir gedacht hatten, die jeweils andere hätte die Tickets eingepackt. Leider lagen sie noch auf dem Rücksitz im Auto.


In meinem Bemühen, die Situation schnell zu retten und meiner Freundin keine unnötige Wartezeit zuzumuten, lief ich los und entschied mich, eine Abkürzung zu nehmen. Das stellte sich als ein großer Fehler heraus. Plötzlich stand ich vor einem Bahngeleise und einem hohen Zaun, der mich daran hinderte, direkt zum Auto zu gelangen. Ein Umweg wäre zwar möglich gewesen, aber ich wollte Zeit sparen.


Zwei Minuten später befand ich mich in der Landephase vom Sprung über den Zaun. Mein langes Gilet drohte sich am Zaun zu verhaken so drehte ich mich ab um es zu retten und landete durch die Drehung im Oberkörper nicht mehr ganz sauber auf den Füssen. Mein rechter Fuss knickte ein und der Schmerz machte mir sofort klar - ich hätte den Umweg nehmen sollen. Diese Einsicht kam leider etwas spät!


Am nächsten Tag flog ich mit Markus nach Mallorca. Eigentlich wollten wir die Zeit nutzen, um die Finca in Schuss zu bringen und mein Lauftraining zu intensivieren. Vor vier Monaten hatte ich wieder mit dem Laufen begonnen und mich für den Hallwilerseelauf mit Markus angemeldet. Nun schien alles vergeblich gewesen zu sein.


Nach den Ferien schien vor den Ferien zu sein. Ich unterrichtete zwei Tage und wurde wieder krank. Auch Luisa war immer noch krank. Sie hatte Angina, dann eine Mittelohrentzündung und zu guter letzt noch einen Pilz im Mund- /Rachenraum.

 

Ich ging zum Arzt der verordnete mir neben Medikamenten auch eine Schiene für den Fuss und 8 Wochen keinen Sport. Diagnose: Bänder (an)gerissen. Es kommt noch besser.... anstatt dass es mir besser geht, geht es mir mit jedem Tag schlechter. Ich lande am Sonntag im Notfall im Spital Olten. Mein Magen hat rebelliert und ich bekomme zu der Halsentzündung auch noch eine Magenentzündung und neue Medikamente. Wieder muss ich meine Lektionen in Sissach absagen. Ich bin zu Hause, mein Körper möchte gar nichts mehr tun, ausser schlafen... das kenne ich eigentlich nicht. Aber diesmal hat es mich richtig erwischt.

Ich habe 3 Tage fast nur hier rumgelegen, konnte die Augen kaum offen behalten.

Jetzt wo ich diesen Blog schreibe, fühle ich mich etwas wacher und hoffe auf eine baldige Genesung.


Dieser Monat hat mich wieder mal zum Nachdenken gebracht.

Was hätte ich anders tun können?

Was sollte ich in Zukunft besser machen?

Und welche Dinge muss ich einfach akzeptieren, weil ich keinen Einfluss darauf habe?


Ein wichtiges Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Ereignisse:

Wenn ich ganz bei mir und meinen Bedürfnissen bin und mich nicht ablenken lasse, tu ich automatisch das Richtige. Dabei geht es um Sekunden, wenn ich mir zwei Sekunden mehr Zeit genommen hätte, kurz durchzuatmen und kurz innegehalten hätte, wäre ich wohl den Umweg gegangen anstatt einfach loszurennen.


Wenn ich überlege, was anderen wohl denken, lass ich mich häufig von meinem Weg abbringen. In mir Ruhen und meinem Herzen (oder man könnte es auch Bauchgefühl oder Intuition nennen) folgen, darum geht es. Damit hätte ich wohl meinen Bänderriss verhindern können. Doch nun ist es so wie es ist und ich habe mich damit abgefunden. Das Lauftraining war auch nicht für die Katz, so wie ich das im ersten Moment empfunden hatte. Nein, es hat mir gezeigt, dass ich trotz meiner Hüftverletzung wieder laufen kann und das werde ich auch wieder tun, wenn meine Fussverletzung ausgeheilt ist.

Aber jetzt muss ich geduldig und vernünftig sein und dem Fuss die regenerationszeit gönnen, die er braucht um zu heilen.


Warum mein Immunsystem plötzlich schlapp gemacht hat


Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Wahrscheinlich lag es daran, dass es in letzter Zeit einfach zu viel war, das habe ich auch gespürt aber leider nicht darauf reagiert. Unterrichten, Luisa betreuen, Personal Training und Coaching – ich liebe all diese Dinge und möchte nichts davon missen. Die Abwechslung in meinem Job ist fantastisch. Es ist toll Gruppen zu unterrichten, aber genau so schön ist es auch, wenn man sich ganz auf eine einzelne Person einlassen kann und ganz gezielt mit ihr arbeiten kann.


Was mir allerdings in den letzten Monaten gefehlt hat, war Zeit für mich. Obwohl ich sehr gerne mit Menschen zusammen bin, brauche ich auch viel "Me-Time", um meine Batterien wieder aufzuladen und mich mit meinen eigenen Bedürfnissen zu verbinden. Yoga, Meditation und Übungen aus dem NLP helfen mir dabei. Doch in letzter Zeit habe ich mich selbst oft vergessen.


Fazit:

Wenn ich genügend Zeit für mich habe, bin ich zentriert. Dann läuft alles von selbst – ich treffe die richtigen Entscheidungen und mein Leben ist im „Flow“. Aber manchmal lasse ich mich zu sehr mitreißen, bis ich in einen Strudel gerate. Dann meldet sich mein Körper und sagt: „Stopp! Es ist genug, nimm dir wieder Zeit für dich.“


Für die Zukunft wünsche ich mir, den Moment rechtzeitig zu erkennen, in dem aus dem Flow ein reißender Wasserfall wird – ohne dass mein Körper gleich den Notanker werfen muss.


Wie sieht es bei dir aus? Bist du gerade im „Flow“ oder wurde auch bei dir der Anker ausgeworfen? Oder findest du gerade den Einstiege in den Flow nicht?

Ich freue mich auf dein Feedback.


Herzliche Grüße vom Sofa;-)

Claudia


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