Kennst du das Gefühl, ständig zwischen Planen und Leben zu schwanken? Manchmal sind wir so sehr in Gedanken, dass wir uns in endlosen Überlegungen und Grübeleien verlieren – stets auf der Suche nach dem perfekten Weg, nach dem idealen Leben. Doch wie oft halten wir inne und fragen uns: Lebe ich mein Leben wirklich oder denke ich nur darüber nach?
Es ist so leicht, den Alltag als eine Kette von Verpflichtungen zu sehen. Wir arbeiten, kümmern uns um unsere Familien, erledigen Besorgungen, machen den Haushalt – und oft scheint es, als ob wir nur noch "funktionieren", ohne wirklich zu leben. Aber wo bleibt der Raum für unsere eigene Entwicklung? Wo bleibt das bewusste Geniessen, das innere Wachsen, das Ausbalancieren von all dem?
Ich versuche es so anzuschauen:
Das Leben besteht aus zwei Ebenen. Die erste Ebene ist der Alltag, in dem wir unsere Verpflichtungen, die wir einmal eingegangen sind erfüllen und uns davon wieder erholen.
Die zweite Ebene ist die Lebensgestaltung – der Raum, in dem wir reflektieren, träumen und an uns selbst arbeiten, damit unser Leben erfüllender wird. Beide Ebenen sind essenziell. Ohne den Alltag gibt es keine Basis, aber ohne Lebensgestaltung verlieren wir uns im Trott.
Wenn wir die Metapher eines Hauses für unser Leben nehmen, dann wäre Ebene zwei, unser Haus zu bauen, so wie wir es gerne hätten, gemäss unseren Möglichkeiten und unseren Wünschen; das Haus auch zu putzen und zu reparieren, das Haus eventuell sogar um- oder auszubauen, um sich darin wohl zu fühlen und Erfüllung zu erleben.
Der Alltag bedeutet, also die Ebene eins würde dann dem alltäglichen Wohnen im Haus entsprechen.
Nur bauen und reparieren macht keinen Sinn, wenn man dann das Haus nie genießen kann.
Und nur im Haus zu wohnen, ohne es je zu putzen und instand zu halten, führt zu einer dreckigen Bruchbude.
Wir brauchen beides in einem günstigen Verhältnis.
Wenn du dich selbst fragst, wie das Verhältnis bei dir aussieht – wie viel lebst du deinen Alltag reaktiv und wie viel gestaltest du aktiv dein Leben? Ist das Gleichgewicht da, oder tendierst du vielleicht eher zu einem Extrem?
Ich möchte dich heute ermutigen: Akzeptiere, dass es dein Job ist, für dein eigenes Wohl zu sorgen. Übernimm Selbstverantwortung. Finde heraus, was du wirklich brauchst, was dich erfüllt, und tu jeden Tag etwas dafür. Arbeite daran, stark und gelassen zu bleiben, trotz all der Anforderungen des Alltags. Denn letztendlich liegt es in deiner Hand, das Gleichgewicht zwischen "Leben planen" und "Leben leben" immer wieder neu zu finden.
Und während wir all das tun – den Alltag bewältigen, arbeiten, uns um andere kümmern – dürfen wir nicht vergessen, uns auch um uns selbst zu kümmern. Es geht nicht darum, ein perfektes Leben zu führen, sondern ein authentisches, in dem du sowohl deinen Pflichten nachgehst als auch die Zeit findest, für deine Selbstfürsorge – dein Leben – zu gestalten und auszukosten, so wie es dir gefällt.
Was zählt, ist das richtige Verhältnis. Frage dich: Wie sehr magst du deinen Alltag? Und wie viel Zeit investierst du in die bewusste Gestaltung deines Lebens? Vielleicht ist heute ein guter Tag, um darüber nachzudenken – und auch etwas zu ändern.
Nur Nachdenken und dann nicht agieren bringt gar nichts, dann kannst du das Nachdenken auch gleich bleiben lassen. Wenn du aus der Reflexion eine echte Erkenntnis ziehen kannst und dementsprechend dein Handeln anpasst, nur dann hast du einen Gewinn für deine Zukunft.
Ich wünsche dir die Kraft, das Gleichgewicht zu finden, und die Entschlossenheit, dein Leben so zu gestalten, wie es dir gut tut.
Herzensgrüsse
Claudia
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