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Habe ich mich verloren in meinem Projekt?


Etwas stimmt nicht mit mir, ich bin seit einiger Zeit unruhig und esse wieder viel mehr. Das ist bei mir immer ein deutliches Zeichen, dass ich unzufrieden bin und mich wieder mal reflektieren sollte.


Sicher denkst du jetzt "Was, du bist unzufrieden, du hast doch alles was du wolltest, oder?"


Ja, ich habe alles was ich wollte und ich bin sehr dankbar dafür. Es geht auch nicht darum zu jammern. Es geht darum sich selber zu spüren und gut für sich zu sorgen. Selbstfürsorge, das ist ein Thema, welches mich schon lange begleitet.


Jetzt, wo meine Zeit hier langsam zu Ende geht, fällt es mir schwer mich langsam zu verabschieden und das Haus für's nächste Jahr in fremde Hände zu geben. Ich möchte bis Ende Oktober noch so viel machen, merke aber, dass mir die Zeit dafür nicht reicht. Ich habe mich in diesem Jahr euphorisch auf all das gestürzt, was das neue Fincaleben so mit sich gebracht hat: alles bürokratische (Kaufvertrag, Anwalt, Steuern, Ämter etc.) das war zwar nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber ich durfte dabei viel lernen. Ich wollte meine Sprachkenntnisse verbessern, habe mich mit Freude und viel Recherchearbeit ums Renovieren, Basteln, Einrichten und die Gartenarbeit gekümmert. Die Gästebetreuung, der Internetauftritt, das Entdecken der Insel, das Kennenlernen und Vernetzen mit neuen Menschen hier ...das war alles super toll und spannend. Ich möchte das auf keinen Fall missen, es war eine wundervolle Zeit für mich und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich all diese Erfahrungen machen durfte. Und jetzt geht diese Zeit (zumindest für ein Jahr) zu Ende. Das stimmt mich etwas traurig, aber ich weiss ich habe die richtige Entscheidung getroffen.


Jetzt wo ich drei Tage keine Gäste hier habe, merke ich, dass ich bei all der Freude und Euphorie, mein wichtigstes Projekt zu wenig gepflegt habe: mich selber!

Alles andere hatte wieder mal Priorität. Mein persönliches Training ist verkümmert, meine Muskelmasse auch, der Wochenplan mit dem ich in der Schweiz immer gearbeitet hatte, den habe ich nicht nach Mallorca mitgenommen und so hat sich meine Wochenstruktur aufgelöst und all den Arbeiten hier auf der Finca untergeordnet.


Wie konnte mir das bloss passieren? Wieso merke ich das erst jetzt?


Natürlich merke ich es nicht erst jetzt, es ist mir schon viel früher aufgefallen, aber ich habe nichts dagegen unternommen, ich hab mein Leben einfach so weiterlaufen lassen.


Jetzt meldet sich mein Körper - da ist diese Unruhe im Brustraum, die Gedanken schwirren umher, das Bauchfett sammelt sich immer mehr an und auch meine Gelenke melden sich und möchten wieder mehr Beachtung.

Anscheinend hat die Freude an der Arbeit und am Fincaleben mit den Gästen hier, meine Körpersignale übertönt. Ich war mit der Wahrnehmung zu fest im "Aussen" und zu wenig bei mir.

Jetzt wo ich grad keine Gäste hier habe, wird mir das alles so richtig bewusst und ich merke, ich muss jetzt handeln!


Vielleicht kennst Du das auch, dass du zu fest auf deine Umgebung, deine Familie und deine Arbeit konzentriert bist und dich dabei selbst vergisst?


Das ist nicht gut, denn das wichtigste Projekt in deinem Leben solltest Du selbst sein!

Wenn es Dir nicht gut geht, dann wird sich das langfristig auf deine Gesundheit und auch auf deine Umgebung und die Menschen um dich herum auswirken.


Also, was tun?


Ich kann dir einfach sagen, wie ich es für mich angehe.


Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das wissen wir alle. Jeder hat "gute" und "schlechte" Gewohnheiten; wenn ich dass der Einfachheit halber mal so schwarz/weiss einteilen darf. Eine gute Gewohnheit könnte zum Beispiel das Zähneputzen sein. Die wollen wir behalten. Da sich diese schon etabliert hat, müssen wir uns nicht darum kümmern. Schlechte Gewohnheiten möchten wir loswerden. Das könnte zum Beispiel das abendliche Naschen vor dem Fernseher sein. Und dann sind da vielleicht noch neue Gewohnheiten die wir in unseren Alltag integrieren möchten.


Wenn wir uns mal anschauen, wie sich denn die gute Gewohnheit des Zähneputzens etabliert hat, dann war das wahrscheinlich das hartnäckige, tägliche drauf beharren und immer wieder Kontrollieren unserer Eltern. Wie lange es dauert, bis eine Handlung zur Gewohnheit wird, hängt davon ab, welchen Studien man glauben will ;- (18-254 Tage) und auch wie man die neue Gewohnheit aufbaut.


Wie im obigen Text bereits erwähnt, hatte ich es mir zur Gewohnheit gemacht, mein Leben mit dem Cuore-Wochenplan zu strukturieren. Der Plan ist zu einem sehr wertvollen Hilfsmittel für mich geworden. Das merke ich vor allem jetzt, wo er mir fehlt. Er besteht aus zwei Seiten, auf der ersten Seite geht es um Prioritäten und Handlungen und auf der zweiten Seite geht es um persönliches Wachstum und Reflexion. Der Plan hat mich dabei unterstütz, mich immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und meine Handlungen/Gedanken immer wieder zu reflektieren.


Unser Alltag ist so von Reizen überflutet, unsere Umwelt hat oft grosse Erwartungen an uns und auch wir fordern häufig zu viel von uns selbst. Deshalb ist es für viele von uns hilfreich, ein Tool wie z.B. den Wochenplan oder einen anderen Plan oder ein strukturiertes Tagebuch zu nutzen. Dein Weg mag anders sein, Hauptsache, du findest Strukturen, die dir helfen, regelmässig zu reflektieren und achtsam bei Dir zu bleiben, was auch immer in deinem Umfeld passiert.

Egal was du nutzt, aber glaub nicht du schaffst es ohne Hilfstool. Deine alten Muster werden siegen, wenn du dir nicht eine Krücke besorgst um damit neue Verhaltens- und Denkmuster aufzubauen.


Wenn Du Lust hast, den Cuore Wochenplan näher kennen zu lernen, dann schreib mir bitte in die Kommentare oder ein What's App oder eine E-mail. Wenn es für viele Leser von Interesse ist, dann werde ich die Arbeit mit dem Wochenplan gerne im nächsten Blog näher erläutern.


Nimm dir jetzt 2-3 Minuten Zeit. Schliess die Augen (erst nachdem du den Absatz gelesen hast ;-), atme ein paar Mal tief durch und spür nach, wo du gerade bist und wie du da sitzt, wie du verbunden bist mit deiner Umwelt. Wie fühlt sich dein Körper an? Wie geht es dir im Moment? Was beschäftigt dich gerade? Lass dir Zeit, und spür nach was kommt.

Wenn alles gut ist, so wie es jetzt gerade ist, dann mach weiter so. Wenn du aber spürst, dass dich etwas stört, belastet oder du einfach etwas optimieren möchtest, dann visualisiere jetzt, wie es denn für dich besser sein könnte und mach dir einen Plan wie du zu deinem Ziel kommst.


Ich sende dir gute Energie und wünsche dir Spass und viel Erfolg beim Umsetzen.


Von Herzen,


Claudia
















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